Kitzbühel Hahnenkammrennen

Schon lange war es ein Wunsch von mir einmal bei den spektakulären Skirennen in Kitzbühel dabei sein zu können. Da so ein Unterfangen mit einem Rollstuhl unterm Hinterteil nicht ganz easy ist, haben mein Buddy Ivan und ich uns erstmal Infos beim Veranstalter der Rennen, dem Skiclub Kitzbühel geholt. Die Antwort auf unsere Mail kam nicht nur postwendend, es gab auch Grund zum Jubeln! Ein „Weihnachtspackerl“ mit Akkreditierungen für alle drei Renntage. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Per Post wurde uns alles Nötige zugeschickt, Aufkleber für den Parkplatz, Akkreditierungen und Pläne wo was zu finden ist. Eine Empfehlung für ein barrierefreies Hotel in der unmittelbaren Nähe gab es obendrauf.

Dass der Programmablauf auf Grund der Wetterverhältnisse kurzfristig abgeändert wurde war für uns kein Problem und so war um 6 Uhr früh Startzeit für die Fahrt von Sarnthein nach Kitzbühel.  Dort angekommen hat alles ganz wunderbar geklappt, Parkplatz für uns reserviert, Helfer vor Ort, welche uns zu den für Rollifahrern vorgesehenen Tribünen begleitet haben. Die Skiadapter für die Vorderräder des Rollstuhls (von unserem Hotel zur Verfügung gestellt)  waren auf dem schneebedeckten Weg sehr hilfreich. Und ganz wichtig: Behindertengerechte Toilette gibt es natürlich auch im Bereich der Tribüne.

   

Ich hatte es schon geahnt, dass es ein ganz besonderes Erlebnis sein muss das Rennen auf der Streif „hautnah“ mitzuerleben. Grandiose Stimmung, Spannung pur, kurzum: Ein Spektakel der Sonderklasse!

Da ich die Stars der Schweizer Abfahrtstruppe samt Trainer und Serviceleuten in meiner Heimat, dem Sarntal beim Training in Reinswald persönlich kennenlernen durfte und mit ihnen ein paar tolle Stunden verbracht habe, war klar dass ich nicht nur den Südtiroler Athleten, sondern auch den Schweizern die Daumen halten musste. Also schlugen gleich drei Herzen in meiner Brust, eines für Südtirol, eines für die Schweiz und natürlich auch eines für die Österreicher denen ich mein „Hiersein“ verdanke. So war dann das Siegertreppchen der Abfahrt ganz nach meinem Geschmack, alle drei auf dem Podest. Das Sahnehäubchen obendrauf gab es dann noch im Mannschaftshotel des Siegers Dominik Paris, ich konnte mit ihm ein bisschen plaudern und ihm höchstpersönlich zum Sieg gratulieren.

Leider war das Wetter  so wie vorhergesagt, sprich: eher grausig. Trotzdem habe ich die Tage hier in vollen Zügen genossen. Mein Fazit: Den Zauber in Kitzbühel kann man auch als Rollstuhlfahrer genießen! Wenn man seine Freunde auch noch mit dabei hat (so wie ich) ist auch das Nachtleben die reine Freude.

Wärmstens empfehlen kann ich das Hotel Bräuwirt in welchem wir untergebracht waren. Von A bis Z barrierefrei. Für besondere Ansprüche  gibt es Pflegebetten, Duschrollis, Toilettenerhöhungen und auf Nachfrage auch andere Pflegebehelfe. Der gesamte Wellnessbereich ist rollstuhlgerecht und eine unterfahrbare Bar gibt es hier auch! Im Sommer bieten sich hier eine ganze Menge an Aktivitäten an, welche speziell für Rollifahrer ausgerichtet sind. Ich werde ganz bestimmt wiederkommen und einen Tandemflug über den Hahnenkamm mit dem Herrn des Hauses buchen.

Ein großes südtirolerisches “ Vergelts‘ Gott“ an den Skiklub Kitzbühel für die Einladung und ein „Aufwiedersehen“ in Kitzbühel!

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