Islandtrip

Island Trip – kurz aber heftig!

Der Kurztrip ist das Geburtstagsgeschenk meiner Familie, meine Reisebegleiter sind drei meiner besten Freunde: Matthias, Harry und Thomas. Matthias und Harry haben mich schon nach Madrid begleitet, sind also schon „reise-erprobt“ mit mir und meinem Rolli.

Für die Buchung von Flug, Hotel und Mietauto habe ich wie üblich das Reisebüro Luis Pichler beauftragt. Vom Flughafen München starten wir mit Icelandair nach Reykjavik, die einzige Fluggesellschaft welche Direktflüge anbietet. Unsere Sitzplätze in der Economy-Class sind auf Grund der engen Abstände die erste Herausforderung des Tages: Mich auf meinen Sitzplatz zu bugsieren ist gar kein leichtes Unterfangen. Was für ein Glück dass die Crew kurzerhand beschließt uns die freien Plätze in der Business-Class anzubieten, hier reist es sich schon um einiges angenehmer, so angenehm, dass sogar ein kurzes Nickerchen drin ist.

Nach knapp vier Stunden Flugzeit landen wir in Reykjavik, Mietwagen steht am Flughafen bereit. Zum Glück hat mein Rollstuhl bescheidene Maße und lässt sich gut zusammenklappen, ein paar Zentimeter mehr und er hätte nicht in den Kofferraum unseres Dacia gepasst.

Das Centerhotel Plaza ist sehr gut im Zentrum von Reykjavik gelegen, alle Pubs und Clubs sind mit dem Rollstuhl gut zu erreichen, das Auto kann ruhig in der Garage bleiben. Das für mich gebuchte „behindertengerechte“ Zimmer bietet ausreichend Platz, das Badezimmer allerdings entspricht in keinster Weise den Ansprüchen eines Rollstuhlfahrers. Abgesehen davon, dass es sehr klein ist, sind in der Dusche weder Griffe noch ein Dusch-stuhl  vorhanden. Rezeption und Frühstücksraum sind mit dem Rollstuhl gut zugänglich.

Iceland Unlimited bietet maßgeschneiderte Ausflüge und Touren auch speziell für Rollstuhlfahrer an. Wir ziehen aber lieber auf eigenen Faust los und cruisen mit unserem Mietwagen übers Land. Gerne hätte ich auch einen Rundflug über das Land gemacht, der stolze Preis von 370€ pro Person für dreißig Minuten Flugzeit zwingt mich aber am Boden zu bleiben. Unsere Reisekasse wäre dieser Belastung nicht gewachsen!

Unser erstes Ziel ist Sneafellnes, ca. 2 Stunden Fahrtzeit nördlich von Reykjavik gelegen. Auf dem Weg dorthin bewundern wir die ständig wechselnde Landschaft, immer wieder halten wir an um die faszinierende Gegend genauer zu erkunden. Meist kann man auf rollstuhltauglichen Wegen zu den Aussichtspunkten gelangen. Ab und zu muss ich meinen Rollstuhl aber auch verlassen um an besonderes schöne Stellen zu gelangen.

Der Steinbogen Gatklettur in Arnarstapie ist das Highlight des Tages, beeindruckend was die Natur hier geschaffen hat.

Zurück in Reykjavik wird in einem der vielen tollen Restaurants sehr lecker gegessen und anschließend stürzen wir uns in das sehr turbulente Nachtleben. Die meisten Lokale sind nur über ein paar Treppen zu erreichen, das erledigen meine Kumpels aber mit Links, und die Nacht wird lang.

Etwas verkatert wird am nächsten Morgen gefrühstückt und dann steht die Rundfahrt auf dem Golden Circle an, Fahrzeit ca. drei Stunden. Geysir ist definitiv ein Anziehungspunkt für sehr viele Touristen, besonders Chinesen sind hier zuhauf zu finden. Ein aktiver Geysir bietet aber auch ein beeindruckendes Spektakel, immer wieder schießen meterhoche Fontänen in die Luft.

Ein absolutes Muss ist der Besuch von Pingvellier, eine Grabenbruchzone wo durch Risse und Felsspalten das Auseinanderdriften der amerikanischen und eurasischen Tektonischen Platten sichtbar wird. Der gleichnamige Nationalpark wurde 2004 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerben aufgenommen. Für die Isländer hat dieser Ort eine ganz besondere Bedeutung, unter anderem wurde hier am 17. Juni 1944 die Republik Island ausgerufen. Mit dem Rollstuhl gilt es hier wieder einige Hindernisse in Form von Treppen zu überwinden ehe man wieder auf gut befahrbaren Wegen weitergehen kann. 

Nur zu gerne würden wir noch ein paar Tage bleiben, es gäbe noch wahnsinnig viel zu erkunden, mit vielen tollen Eindrücken welche wir von dieser Insel mitnehmen geht es aber für uns morgen zurück nach Hause, mit einem Versprechen allerdings: Island, wir werden wohl wiederkommen!

 

 

 

 

Ein Kommentar bei „Islandtrip“

  1. Und war es schön kalt in Island? 🙂

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