Sansibar

Ich weiß, es gibt sie wirklich: Die schneeweißen Strände und das azurblaue Meer dazu. Ich habe sie schon gesehen, auf den Malediven zum Beispiel.
Noch öfters gesehen habe ich sie in vielen Reisekatalogen, die Realität war dann oft eine Bestätigung der guten Arbeit von Photoshop.

Als ich dann aber zum ersten Mal „meinen“ Strand auf Sansibar gesehen habe, war ich platt. Soviel weiß und so viele Blautöne hatte ich vorher noch nicht gesehen!

Traumstrand

Der Aufenthalt in Sansibar hat sich in den zwei Wochen dann total als Urlaub der „Superlativen“ entpuppt. Eine wunderschöne Hotelanlage und das Non plus ultra waren die Menschen: so viel Herzlichkeit vom gesamten Hotelpersonal und auch auf meinen Erkundungstouren hatte ich bis dahin noch nie erlebt. Wir haben uns so wohl gefühlt, dass wir gar nicht mehr weg wollten.

Fernreisen mache ich mit meiner Familie. Damit alle daran teilnehmen können ist für uns die optimale Reisezeit der Monat Dezember. Für unseren Urlaub auf der Insel Sansibar haben wir uns das Resort Diamonds la Gemma dell’Est ausgesucht. Buchung und das Abchecken des Hotels bezüglich Rollstuhl-Tauglichkeit macht für uns schon seit 20 Jahren das Reisebüro Luis Pichler.

Wir haben eine sehr gute Wahl getroffen, die Hotelanlage ist wunderschön, sehr sauber, ganz viel Grünfläche mit landestypischer Vegetation, super schöner Panoramaweg runter zum Strand, riesiger Pool, coole Strandbar und keine Zwangsbespaßung.

Abgesehen von der Hanglage, die mir bestätigt hat, dass ich geliebt werde, denn wer liebt der schiebt, war alles mit dem Rollstuhl gut befahrbar. Man wird aber auf Wunsch auch mit kleinen Elektroautos befördert. Das einzig wirkliche Problem ist der Zugang zum Meer. Aufgrund der großen Unterschiede zwischen Ebbe und Flut kann man nur über ein paar Stufen ins Wasser gelangen. War aber für mich kein Problem, helfende Hände waren immer gleich zur Stelle. Mein Vater ist passionierter Taucher und war deshalb an manchen Tagen nicht zur Verfügung, weil: „unter Wasser“, da waren dann die helfenden Hände sehr willkommen. Als wir da waren, wurde gerade an einer Rampe für den Zugang zum Meer gebaut, kann gut sein, dass auch dieses Manco schon behoben wurde.

 

Zugang Meer

asgvas

Panoramaweg

Sehenswertes Sansibar

Nur das angenehme Leben im Hotel zu genießen ist ganz klar keine 11 Flugstunden wert, man muss auch raus! Und es geht auch echt viel, trotz Rollstuhl! Unser Reiseführer, mit welchem wir uns im Hotel abgesprochen haben war echt ein „Fundstück“. Ganz viel fundiertes Wissen, sehr sprachbegabt und mit viel Empathie!

Mit perfektem Reiseführer, welcher zugleich auch als Fahrer fungierte, ging’s in einem fast neuen Kleinbus auf Entdeckungstour.

Schon während der Fahrt bekamen wir eine Menge interessante Infos über die Insel: Zanzibar, halb so groß wie Mallorca, ist ein halb-autonomer Teilstaat des Unionstaates Tansania in Ostafrika und liegt im Indischen Ozean. Als ehemalige Britische Kolonie wurde es 1963 in die Unabhängigkeit entlassen. Heute lebt ein großer Teil der Bevölkerung unter der Armutsgrenze, was man auch gut erahnen kann, wenn man auf den nur teilweise asphaltierten Straßen durch das Land fährt. Die Landessprache ist Suaheli, Amtssprache ist auch Englisch.

Heute wollen wir uns eine Spice Farm ansehen und das klappt auch mit meinem Rollstuhl ganz ausgezeichnet. Die Guides sind sehr freundlich, hilfsbereit und von äußerst fröhlicher Natur. Neben vielen interessanten Infos zu den verschiedenen Bäumen, Pflanzen und Früchten bekommen wir auch sehr viel Humorvolles zu sehen und zu hören. So ist die Akrobatik und die Geschwindigkeit mit welcher die Palmenkletterer die Kokosnüsse von den bis zu 30 Meter hohen Palmen holen und dabei noch „Jambo, Jambo Bwana“ singen schon ganz schön beeindruckend. Und alles was essbar ist, darf man auch verkosten.

Palmenkletterer
Muskatnuss
Bananenblüte
Pfeffer

Ein zweiter Ausflug bringt uns in die Hauptstadt des Landes: Zanzibar City. Sie hat zwei Stadtteile: Stone Town ist die Altstadt und der neue Teil wird Ng’ambo genannt, was soviel heißt wie „Die andere Seite“. Die Altstadt wurde im Jahre 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Die über 2000 denkmalgeschützen ehemaligen arabischen Sultanspaläste, Handelshäuser und Krämerläden wurden aus Korallenkalkstein errichtet, daher der Name Stone Town.  Besonders beeindruckend sind die vielen wunderschön gearbeiteten Türen und Tore, welche man in den schmalen Gassen bewundern kann. Erhöhte Gehsteige schützen vor Hochwasser und werden bei Trockenheit praktischerweise als Sitzgelegenheit genutzt. 90% der Bevölkerung Sansibars sind Muslime, das Zusammenleben mit Hindus und Christen verläuft ganz problemlos.

Dort wo heute die Anglikanische Kirche steht, war bis 1873 der Umschlagplatz für den Sklavenhandel, hier wurden die Sklaven aus West-und Zentralafrika versteigert. Genau dort, wo der Altar steht wurden die Sklaven ausgepeitscht. Ein kleines Museum und ein Denkmal erinnern an diese dunkle Zeit.

Zwei besondere Erlebnisse hatte ich an diesem Tag noch:

Da war einmal ein circa 15 Jahre alter Junge, welcher uns mit gar nicht so schlechten Deutsch-Kenntnissen an seinem Imbissstand überraschte. Wieso er denn Deutsch spreche, haben wir ihn gefragt. Seine Antwort: Er bringt es sich selbst bei, um größere Chancen für einen besseren Job zu haben.

Einem der Jungen, welche allen möglichen Krimskrams zum Kauf anbieten haben wir eine Musik-CD abgekauft. Da er nicht genügend Geld bei sich hatte, um uns das Restgeld zu geben, wollte er zu einem Wechselbüro und gleich wieder kommen. Sagte dies, und verschwand mit unserem Geldschein. Als er nach einer Viertelstunde immer noch nicht zurück war, waren wir überzeugt, dass wir unser Restgeld wohl abschreiben können und hänselten uns schon gegenseitig wegen unserer Gutgläubigkeit. Nach weiteren 10 min war er dann zu unsrem großen Erstaunen wieder da, mit unserem Geld! Unser Fazit: Auf Sansibar gibt es nur ehrliche Menschen.

 

Dass dies aber nicht für den Flughafen gilt, mussten wir am Tag unserer Abreise feststellen. Da wurden uns schon 10 Euro abgeluchst, damit wir das Gebäude überhaupt betreten durften. In der Folge haben es ein paar findige Männer noch einige Male versucht für dieses und jenes Geld abzuknöpfen.

Der Flughafen Kisauni Airport ist überhaupt ein bisschen „speziell“ – vom europäischen Standard weit entfernt. So mussten wir, da der Bus, welcher die Fluggäste zum Flieger bringt, für meinen Rollstuhl scheinbar nicht zugänglich war, den Weg auf Schuster’s Rappen zurücklegen. Ich war im Dezember 2014 in Sansibar, ein neuer Terminal-Bereich war damals in der Rohbaufase und sollt 2015 eigentlich fertiggestellt werden.

 

Nichtsdestotrotz, ICH KOMME WIEDER!

KWAHERI – Auf Wiedersehen und ASANTE SANA – Danke Sansibar, es war wunderschön!

 

2 Kommentare bei „Sansibar“

  1. Super Reisebericht Ale ….., dou gluscht i a noch Sansibar zi fliegen!

    1. Danke Martha, bollamoll kimp iaz donn Sri Lanka, hoff Du lesch weiter af mein Blog!

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